Unser Herz schlägt für Nachhaltigkeit
Lange bevor die Themen UMWELT, BIO oder NACHHALTIGKEIT in unser gesellschaftliches Denken und Handeln Einzug gehalten haben, waren sie für unseren Vorgänger Dietrich Wohlgemuth eine Selbstverständlichkeit. Aus Überzeugung aber sicherlich auch aufgrund seiner Erziehung, die auf Sparsamkeit, Rücksicht und gesamtheitlichem Denken beruhte, folgte er Grundsätzen, die wir bis heute als Teil unserer nachhaltigen Arbeitsweise pflegen: Leere Flaschen werden z.B. bei Selbstauslieferung wieder zurück ins Weingut genommen, gespült und wiederverwendet.
Inzwischen geben unsere Weinkunden über 50% der Flaschen zurück! Auf diesem Weg kommen viele Korken zu uns zurück. Diese leiten wir an die hiesige ZOAR-Werkstätte Alzey zum Recycling Weiter. Selbst gebrauchte, aber noch ansehnliche Kartons verwenden wir so oft als möglich wieder. Auch rund ums Etikett sind wir nachhaltig, andere würden vielleicht sagen „altmodisch“. Nach wie vor kleben wir unsere Etiketten mit pflanzlichem Leim auf die Flasche. Der löst sich beim Spülen besser ab, ist biologisch abbaubar und produziert keinen Müll wie vergleichbare Selbstklebeetiketten und deren Trägermaterialien.
Ein Ganzes setzt sich aus vielen kleinen Mosaiksteinchen zusammen: Durch diese und eine weitere Zahl oft auch kleiner Maßnahmen in Betrieb und privatem Handeln, versuchen wir wertvolle Ressourcen zu sparen. Jahr für Jahr binden wir viele tausend Tonnen CO2 und können so unsere Weine CO2-neutral erzeugen.

Fairchoice
Um alles das belegbar kommunizieren zu können, sind wir den Weg der Zertifizierung mit dem Deutschen Institut für Nachhaltigkeit (DINE) gegangen. Unsere Weine tragen daher das FAIRCHOICE-Label.
Pilzwiderstandsfähige Reben – neue Sorten mit Widerstand
Im Jahr 2009 trafen wir eine grundlegende Entscheidung: Wir pflanzten die ersten so genannten pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwis). Sie sind eine Kreuzung aus traditionellen heimischen Rebsorten mit natürlich widerstandsfähigen Wildreben. Wir nennen sie Pionier-Reben! Ihre natürliche Fähigkeit, sich gegen Pilzbefall zu wehren (sie schließen ihre Blattspaltöffnungen bei Pilzangriffen, verstärken ihre Zellwände und setzen eigene, antimikrobiell wirkende sekundäre Pflanzenstoffe zur Abwehr ein) erspart uns bis zu 80% Pflanzenschutz – und damit viele Traktorüberfahrten, Dieselkraftstoff und Bodenverdichtung. Sie sind robust im Weinberg und eröffnen mit ihrer feingliedrigen, komplexen Aromatik ganz neue Genusshorizonte.
Heute wachsen auf bald 60% unserer Weinbergflächen Pionier-Rebsorten und bestätigen uns immer wieder aufs Neue in unserem Weg.
Humusaufbau
Wichtiger Teil unserer nachhaltigen Strategie ist das Thema Humusaufbau. Seit Jahren arbeiten wir daher mit verschiedenen Begrünungskonzepten und möglichst schonender Bodenbearbeitung. Unser Ziel ist die Erhöhung der Biodiversität im Boden, aber auch für Flora und Fauna. Gleichzeitig binden wir dabei nachhaltig CO2. Hand in Hand mit dem Thema Bodenlebendigkeit gehen auch unsere vorrangig mechanische Unterstockpflege und das Aussäen von Leguminosen zur natürlichen Düngung unserer Reben.
Nachhaltiger Strom
Seit Jahren generieren wir unseren Strom über Photovoltaik auf unseren Weingutsdächern. Im Winter und nachts beziehen wir derzeit noch Strom, der zu 100 % aus regenerativen Quellen stammt. Dabei entstehen weder CO2-Emission noch radioaktiver Abfall. Unseren Wärmebedarf decken wir – bis wir hoffentlich bald auf Power-to-gas umstellen können – durch Echtes Biogas aus Zuckerrübenschnitzeln, die bei der Zuckergewinnung zurückbleiben.

Neubau
Für unsere neue Halle für die Weinbergstechnik haben wir auf ein Betonfundament verzichtet. Stattdessen entstand eine rückbaubare und CO2-ärmere Dübellösung. Der Bau besteht komplett aus unversiegeltem Holz und hat einen komplett unversiegelten Boden. Implementierte Tageslichtbänder sparen Strom und Lichttechnik.


